Pingu

Eine Anleitung zum Geschichten-Schreiben

Die Schöpfung
Illustration © Susemie Konschewski

 

Wie schreibe ich eine gute Geschichte? Vielleicht hast du in der Schule schon einmal eine Geschichte geschrieben. Oder ihr habt eine Geschichte als Hausaufgabe bekommen. Wie fange ich das Geschichtenschreiben an?

 

Ein guter Anfang sind ein paar Ideen und ein Schmierblatt. Notier dir hier die Hauptcharaktere, den Ort, an dem deine Geschichte spielt, und das Umfeld. Vielleicht findest du bereits jetzt eine Überschrift?

 

Inspirationsquelle kann ein Abenteuer sein, das du selbst erlebt hast. Oder ein Erlebnis, von dem dir jemand erzählt hat. Auch ein schönes Bild, das du irgendwo gesehen hast, kann die Quelle guter Ideen sein. Nehmen wir dieses Bild. Es heißt: „Die Schöpfung“.

 

Spontan fällt mir bei diesem Bild ein, dass der Pinguin Walter heißen soll. Die Szenerie sieht aus wie eine Oase mitten in der Wüste. Da es keine Pinguine mitten in der Wüste gibt, muss sich Walter hierher verirrt haben. Wer neben ihm soll noch wichtig für die Geschichte sein? Der Affe? Das Krokodil? Das Nilpferd? Auch sie brauchen einen Namen...

 

Anschließend notierst du dir kurz den Handlungsverlauf. Weil Walter für die anderen Tiere am Wasserloch so exotisch ist, wollen alle mit ihm sprechen. Er kann so tolle Geschichten aus der Ferne erzählen, dass er bald sehr beliebt ist unter den Tieren und alle mit ihm befreundet sein wollen.

 

Um sich besser kennenzulernen, beschließen Walter und die anderen Tiere, ein großes Kennenlern-Fest am Wasserloch zu veranstalten. Bei Sonnenuntergang treffen sich alle und feiern zusammen. Vielleicht hast du auch eine gute Idee, was während der Party passiert?

 

Was eine Geschichte abwechslungsreich macht, ist die wörtliche Rede. Walter sagt zu seinen neuen Freunden: „Schön, dass ihr alle gekommen seid.“…

 

Die Handlung wird spannender durch eine neue Wendung, die keiner erwartet. Wenn die Schlange – nennen wir sie Sssss – plötzlich auf Walter losgeht und droht, ihn zu erwürgen.

 

Walter geschieht aber nichts, weil die anderen Tiere beherzt eingreifen. Walter ruft erschrocken: „Was soll denn das?“ Sssss erwidert: „Ich habe gehört, Pinguine und Schlangen können keine Freunde sein. Bei deiner Größe wärst du für mich eine hervorragendes Beutetier.“

 

Wo könnte sie das gehört haben? Und was könnte Walter tun, um die Situation zu entschärfen? Wenn du eine bessere Idee für die Handlung hast, kannst du sie jederzeit einbauen!

 

Eine Geschichte besteht aus einer kurzen Einleitung, die die wichtigsten Figuren und Umstände der Geschichte vorstellt.

 

Im Hauptteil entwickelst du deine Geschichte. Hier soll viel Spannendes passieren.

 

Walter könnte sich zum Beispiel in eine hübsche Elefantendame vergucken, mit ihr tanzen, sie vielleicht sogar küssen und auf ihr in den Sonnenuntergang reiten. Vielleicht gerät er auch mit einem Elefanten aus der Herde aneinander, der schon länger ein Auge auf die hübsche Leila geworfen hat und eifersüchtig auf den kleinen gefiederten Konkurrenten ist.

 

Im Schlussteil deiner Geschichte freuen sich die Leser besonders über ein „Happyend“. Die Geschichte geht gut aus. Alle werden Freunde. Die Konkurrenten vertragen sich wieder. Die Party wird ein voller Erfolg. Vielleicht bietet einer der größeren Zugvögel an, Walter auf seiner Reise zurück nach Hause zu bringen. Und obwohl es ihm am Wasserloch gut gefällt und er die Freunde lieb gewonnen hat, freut er sich auf sein Zuhause und seine Familie. Er nimmt das Angebot an und kehrt glücklich zurück nach Hause, nachdem er sich von seinen neuen Freunden verabschiedet hat.

 

Wenn du möchtest, kannst du auch „Ende“ unter deine Geschichte schreiben.

 

Und nicht vergessen: Falls du noch keine passende Überschrift gefunden hast, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, eine zu verfassen. Denn jetzt weißt du bereits, wie deine Geschichte ausgeht.

 

Wie wäre es mit: „Pingu“ oder „Walter, der Pinguin“ oder „Party am Wasserloch“? Besser noch: „Eine Oase der Freundschaft“ … Oder was meinst du? 



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