In der Wald- und Naturschule war Fanni immer unter den Besten ihrer Klasse. Sie hatte eine schnelle Auffassungsgabe und war clever. Wusste sie die Antwort auf die Frage von Lehrer Lampe einmal nicht, täuschte sie mit ihrer großen Klappe und ihrer Gewitztheit darüber hinweg.
Auch auf dem Pausenhof und beim Spielen nach der Schule gehörte Fanni zu den Anführern und Bestimmern. Sie war ein Fuchs, irgendwie schien es in der Natur der Sache zu liegen, dass die anderen Tiere Respekt vor ihr hatten und meistens das gespielt oder unternommen wurde, was Fanni vorschlug. Selten traute sich jemand, ihr zu widersprechen, höchstens einmal eines von den Bärenjungen oder einer von den Dachsen, die waren auch nicht zimperlich.
Wie bereits erwähnt, hatte Fanni eine ziemlich große Klappe und neigte dazu, viel zu erzählen. In der Schule erzählte sie, wie toll ihr Papa Fuchs war und dass er es mit hundert Hühnern auf einmal aufnehmen konnte. Sie erzählte von ihrer schlauen Mama, die es verstand, den heimischen Fuchsbau gegen drei Wölfe auf einmal zu verteidigen. Sie lobte sich selbst, die in der Schule immer die besten Noten hatte und sogar den Luchs übertrumpfte. Und überhaupt war sie ja die Größte. Auf dem Nachhauseweg hatte sie mit ihrem Freund, dem Biber zusammen gleich zwei meckerige Ziegen geärgert, die am Wegesrand standen, und in die Flucht geschlagen. Fanni fühlte sich großartig, während sie sich vor ihren Mitschülern mit ihren Geschichten brüstete. Lehrer Lampe beobachtete seine Klasse argwöhnisch. Er wusste, dass die anderen Tierkinder Fanni hinter ihrem Rücken als „Fanni Furchtlos“ verspotteten, weil sie immer die tollsten Geschichten erzählte, ihr aber niemand so recht glaubte...