Die Spurensuche

Endlich ist es Frühling. Das Gras fängt an zu wachsen. Die kleinen Blümchen lassen sich blicken. Und alle Tiere und Menschen freuen sich sehr, dass es langsam wärmer wird. Dieses Jahr wollte der Winter nicht enden.

Ich wohne auf dem Lande, in einer sehr schönen Gegend. Hier gibt es Felder und viel Wald. Jetzt, da es wärmer wird und die Sonne scheint, kommen viele fremde Menschen in unsere Gegend, um sich daran zu erfreuen.

Doch am frühen Morgen, wenn ich unterwegs bin, begegnet mir niemand. Jeden morgen – ich stehe fast immer zeitig auf – kommt Tom, der schönste und liebste Hund der Welt, um mit mir Gassi zu gehen. Tom wohnt direkt nebenan, er ist der Hund meiner Tochter und meines Schwiegersohns. Die drei holen mich also ab, und wir gehen ein kleines Stück zusammen, bis wir an eine Koppel kommen.

Auf dieser Koppel stehen zwei wunderschöne Pferde in ihrem Stall. Nicht nur Pferde stehen da, nein, es gibt auch sechs Schafe, Hühner und eine süße Katze. Die Katze ist Gast auf der Koppel, doch sehr willkommen. Manchmal kommt auch ein Fuchs zu Besuch. Er ist schon ein älterer Herr, der immer mal nach dem Rechten sieht.

Große Vögel, Bussarde und Falken ruhen sich auf dem Dach des Stalles aus. Tauben holen sich, wenn sie bei ihrem Flug müde werden, Getreide, das die Pferde übrig gelassen haben. Natürlich sind auch kleinere Vögel zu Gast bei den Pferden und Schafen. Auf dem Misthaufen, der etwas abseits liegt, können sie mit viel Ausdauer nach Insekten suchen.

Ihr seht, es ist ein besonderes Fleckchen Erde, dort, wo wir zu Hause sind. Macht die Augen einfach einmal zu und stellt euch das Bild vor. Einen Stall, das Gewieher der Pferde, das Blöken der Schafe, dazu noch all die anderen Stimmen der Tiere.

Wie ich euch schon erzählt habe, bin ich jeden Morgen mit Tom unterwegs. Wir laufen schon einige Jahre zusammen. Meistens joggen wir durch die Gegend. Tom zeigt mir, in welche Richtung wir laufen sollen. Manchmal richtet er sich aber auch nach mir.

Wir begrüßen morgens natürlich die Pferde und die Schafe, die sich immer sehr freuen, uns zu sehen. Tom begrüßt sie mit zartem Bellen. Dann laufen wir weiter.

Habe ich schon erzählt, dass es fünf Schafe und ein Böckchen sind? Namen haben sie natürlich auch. Sie heißen Hilde, Ilse, Rike, Frieda, Paula. Und das Böckchen hat den Namen Thomas. Einige sind weiß, andere braun, und zwei sind gefleckt.

Die sechs sind meistens auf einer Wiese. Sie haben ein großes fahrbares Haus, reichlich Wasser, Gras und gutes Futter. Sie lieben es, in der Sonne zu liegen oder auch im Schatten. Ich würde sagen, es sind glückliche Schafe.

Vielleicht fragt ihr euch, warum ich so viel von den Schafen erzähle?...