Es war einmal eine Prinzessin, die lebte mit ihrem Mann, dem Prinzgemahl, und ihrer Tochter, dem kleinen Prinzesschen, in einem schönen Schloss.
Die Prinzessin wurde wegen ihrer Schönheit und Güte von allen geliebt und verehrt, und Fabian, der Prinzgemahl, wegen seines Mutes und seiner Kühnheit.
Im Schloss lebte auch Feivel, ein braunes Ratten-männchen, mit seiner Frau Fiona, die immer ein goldenes Krönchen trug. Und es lebten dort auch ihre Rattenkinderchen. Sie waren weiß wie der Schnee und die liebsten Spielgefährten des kleinen Prinzesschens. Fionas goldenes Krönchen hatte Feivel einmal von einem Drachen erhalten, dem er in der Not geholfen hatte. Der Drache hatte ihn angewiesen, dieses Krönchen seiner Braut zu übergeben. So lange sie es trage, würden alle ihre Kinderchen so weiß sein wie der Schnee und die Herzen der Menschen im Sturm erobern, prophezeite er. Das Herz des Prinzesschens hatten die Rattenkinderchen längst erobert. Die Schloss-Ratten wurden verwöhnt und gehätschelt.
Auch Fabian, der Prinzgemahl, hatte dem Drachen aus seiner Not geholfen. Zum Dank hatte ihm der Drache eine große Kiste voller Reichtümer geschenkt, sowie eine goldene Pfeife an einer feinen Kette. „Wenn Ihr einmal Hilfe braucht, so flötet auf dieser Pfeife. Ich komme Euch dann zur Hilfe geeilt“, hatte der Drache zu Fabian gesagt. „So lange Ihr diese Pfeife tragt, kann ich Eure Sprache und Ihr die meine verstehen.“ Seitdem trug Fabian die Pfeife des Drachen Tag und Nacht um den Hals. Man konnte ja nie wissen, wann man einmal Hilfe brauchte ...